Mein Komet 200m VIII E 3

AT/ Zillertal/ Taufenkopf 1200m Südwestwand

- Lass das Verhalten anderer nicht deinen eigenen Frieden stören -

in der letzten, spektakulären Sl, 8-
in der letzten, spektakulären Sl, 8-

Nach einer längeren Granitpause konnten wir gestern ein wahres Paradestück allerbester

Felsqualität klettern. Den Taufenkopf im Zillertal erreicht man in entspannten 20 Minuten. Wir wählten die wahrlich zauberhafte Kombination vom Erstbegeher und Mystiker Darshano L. Rieser Sei Poet und den modernen Seillängen von Reinhold Scherer.

Statt dem Gemüsevorbau geht es in zwei steilen Verschneidungslängen mit Bohrhaken auf den bewaldeten Absatz (6 und 7+).

 

Es folgt der klassische Mittelteil durch faust- bis schultergroße Risse. In Sl 3 stecken zwei Bohrhaken, man kann aber mit Friends super absichern (30m, 7-). Die Größen 0,3-4 sind empfehlenswert, mittlere Größen doppelt.

 

In Sl 4 entschieden wir uns für die rechte, originale Linie. Die schwerste Stelle ist hier die Querung nach links inklusive Mantle zum Stand (25m, 7+). Die gesamten Standplätze der Route bestehen aus zwei Bohrhaken mit Kette.

in der Risslänge Sl. 4; 7+
in der Risslänge Sl. 4; 7+

Die drei letzten, nachträglich eingerichteten Seillängen bieten steile Sportkletterei bei bester Absicherung. Das ganze mobile Metall sollte man dennoch nicht am Stand hängen lassen, da man wegen des Seilverlaufs nicht mehr vorbeikommt.

 

Sl 5, die Schlüsselstelle der Tour, bietet einige tolle Bewegungsabläufe an luftiger Kante (30m, 8). Sl 6 ist vom Stand weg über einige wenige Meter pumpig schwer und endet auf einem Band mit schattigem Baum (20m, 8). Am besten hier eine kurze Verschnaufpause einlegen, bevor man die nochmals ausdauernde Schlusslänge probiert.

 

Über schwarze Platten und eine Quarzader klettert man in ein spektakuläres Dach und hangelt zum bequemen Ausstieg (30m, 8-).

 

Die Wand ist ab Mittag in der Sonne und heizt sich aufgrund der niedrigen Lage (1600m) schnell auf, so gesehen also eher ein schnelles Ziel für den Vormittag oder eben im Frühling/ Herbst, bzw. sogar Winter möglich.

Abseilen mit Doppelseilen wie folgt:

zuerst 30m zurück auf Band, dann 50m orografisch links zum Stand einer Kante von der Nachbarroute, 30m weiter nochmals zur Kante, 60m zum Boden. Alternativ auch mit 70m Einfachseil möglich.

Im Aufstieg ist dies jedoch wegen der mobil

abzusichernden Rissen nicht zu empfehlen.

 

Insgesamt empfand ich die Route sehr intuitiv, deswegen gelang sie mir auch im onsight.

Die dritte und vierte Länge verlangt komplett eigenständige Absicherung mit Friends, welche jedoch sehr einfach zu setzen sind.

 

Facts Mein Komet:

200m/ 7 Sl/ VIII/ VII+ oblg./ E 3/

Cams 0,3-4, Stopper, 60m Doppelseile

Kletterzeit ca. 3-5h

 

5-Sterne Route, Wetter und Tag mit Günni

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Kommentare: 1
  • #1

    Erika (Freitag, 03 Juni 2016 07:46)

    Saucool! Die sah schon beim Abseilen ganz cool aus, aber ich war immer wegen des Zusatzes "Rissklettern sollte man schon beherrschen und nicht in dieser Tour lernen wollen" in irgendnem Topo abgeschreckt :)

    LG!

    Erika