AT/ Wilder Kaiser/ Predigtstuhl 2115m Westwand
absolute Traumtour auf den linken der drei Türme des Predigtstuhl
Nach diesem genussvollen Auftakt in allerbestem Fels geht es nun steiler zur Sache und spätestens ab Sl 4 kommt man aus dem Schwärmen nicht mehr raus. Man klettert direkt durch die Schuppen links der Kante in anstrengender Piazkletterei. Die obligatorische Schlüsselstelle ist wohl der absicherbare Runout zum Stand, dieser fordert erstmals die Psyche (25m, 7+, 3H).
Die SSl führt zuerst in genialen Bewegungen zu einem Mantle und wieder steil piazend zum Stand (20m, 8, 4H). Wo die Felsqualität nun nicht mehr zu überbieten ist, nimmt die Ausgesetztheit zu. Man verlässt die Rissspur nach rechts und klettert spektakulär die Kante weiter, Ausdauerproblem (45m, 7+, 6H).
Diese 2010 eingerichtete Route ist für mich persönlich die schönste der modernen mir bekannten Routen im Koasa. Allerbeste Felsqualität, logischer Routenverlauf und die Art der Kletterei an den einzigartigen seitlich geschichteten Schuppen im plattigen Zentralteil.
Laut Insiderinformationen wurde diese Linie schon in den 90er Jahren von Andi Orgler clean erstbegangen. Dankeschön an Jörg Meyer und Bernhard Schwarz, die in maßvollem Stil mit Bohrhaken eine Route für die Allgemeinheit geschaffen haben. In den vielen Rissen und Verschneidungen steckt nichts, man kann aber super mobil absichern. Die schweren Stellen sind gut gesichert, die komfortablen Standplätze ebenfalls, sodass man relativ entspannt durchkommt, wenn man 7+ safe klettert.
Einige Wiederholer und auch ich finden die Tour mit 8 eher überbewertet, eine humane 8- ist realistischer.
9 Sl; 300m; VIII(-); VII+ oblg.; E 3(-); 10 Exen;
50m Doppelseile; Keilset; Cam´s 0,5-3;
Zustieg: 1-1,5h
Route: 4-6h
Abseilen/ Abstieg: je 1h
Wandbild und weitere Informationen von Markus Stadler
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koasakraxla (Montag, 15 August 2016 17:04)
Die Route wurde bereits in den 90ern von Andi Orgler clean erstbegangen und jetzt eingebohrt...
Daniel Mohler (Mittwoch, 24 August 2016 13:37)
koasakraxla (Montag, 15 August 2016 17:04)
"Die Route wurde bereits in den 90ern von Andi Orgler clean erstbegangen und jetzt eingebohrt..."
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-> Danke für die Information, habe es oben erwähnt. Wenn Andi Orgler dies jedoch nicht kommuniziert, ist es selbstredend, dass seine wirkliche Leistung vergessen wird und im Gegenzug "neue" Erstbegeher sogar Bohrhaken setzen ;)
david bruder (Sonntag, 28 Mai 2017 22:24)
danke für deine beschreibung...hat dne tag gerettet...so gings auch ohne topo ganz prima. klasse tour, dazu gnädig bewertet...waren in 3h durch, und am schmuck-Kamin gabs dan 7+ ohne Gnade.-) VGD
Benno Keill (Sonntag, 16 Juli 2017 22:21)
Die Route ist im wesentlichen eine neue Route. Orgler etc. sind zwar in die gleiche Richtung (links der Fiechtl/Weinberger) geklettert, aber definitiv nicht auf der Linie der Phantom, sondern ohne Zweifel in den Risssystemen, die links der jetzigen Route nach oben führen. Nur um da die Chronik richtig zu stellen. Das Herzstück der Route, die 4 schweren Längen, sind nicht vorher geklettert worden... das ist mal sicher. Insofern: eigenständige und echte Erstbegehung.