AT/ Kalkkögel/ Große Ochsenwand 2703m Nordostwand
Geplant war eigentlich, beide Pausetouren an der Ochsenwand "abzuhaken". Ich bin zwar kein Fan dieses Ausdrucks, aber in Anbetracht der Ernsthaftigkeit dieser Tour, steigen die wenigen Wiederholer wohl wirklich nur ein, weil diese eben im Pause Führer "Im extremen Fels" aufgenommen wurde. Zuerst kamen wir in meiner neuen zweiten Heimat Innsbruck später los als gedacht, dann nahmen wir den endlosen Rundwanderweg zur Hütte anstatt dem kurzen Direktzustieg. Somit war entschieden, lediglich die etwas bessere der beiden Routen, nämlich von Huber/ Zechel 1964 zu klettern.
Tipp also: von der Kemater Alm links hoch zur Adolf-Pichler-Hütte. Über die Alpenklub-Scharte (Rucksackdepot) wieder hinunter zum deutlichen Einstieg bei Gedenktafel und Helm.
Topo aus dem Pauseführer, sehr genaue Beschreibung der Route von Tobias Bailer
Sl1 Schlüsselseillänge. 19 schlechte Haken. Steil. Zu schlechtem Stand (3NH) plus Keil und Friend. Frei durchaus 7+, aber nicht mit kalten Fingern und bei dieser Absicherung kurz über dem Boden.
Sl2 rechts über kompakte Platten mit Stichbohrhaken zurück nach links. Übel brüchige Schuppe, hinauf ins Gras. Dort 5m links auf Band, schwer zu erkennender stand an 4 Haken. Hier habe ich einen Steinmann für potenzielle Wiederholer gebaut (ja es gab dafür genügend Baumaterial!) 12 Haken. Seilreibung!
Sl3 vom Stand nach rechts zu drei Haken und weißer Schlinge über brüchigen Überhang (Schuppe), heikel!. Alternativ links auch zwei Haken? Stand an drei Haken und erstmals guten Cams.
Das erste mal wird mir der Unterschied zwischen brüchigem und veränderungsfähigem Fels bekannt.
Da wir für die Kalte Kante eh zu spät dran waren, konnten wir uns Zeit lassen und Putztruppe spielen. Im Nachstieg beförderten wir hunderte Kilo Fels in die Tiefe.
Sl4 vom Stand weg den rechten Riss links hochsteigen auf ein Band, Stand an zwei Haken. Zwischenzeitlich richtig schöner Fels, kompakte Risse. Ausstieg auf Schuttband.
Sl5 gerade hoch den Riss. Relativ kompakt, aber wenige gute Placements zu Stand an zwei Sanduhren plus Cam.
Sl6 ein Haken in steilem Riss, dann schwer abzusichern. Stand auf rutschigem Band mit 2 Haken in lockerer Schuppe plus großer Cam daneben.
Sl7 gerade hoch im Zick-Zack durch Riss, später Kamin. Fast kein Material mehr, keine Stände.
Sl8 brüchige Verschneidung links auf Platten umgangen, dann links hoch auf Band oder rechts durch Rinne.
Noch 50m die Rinne rechts hoch. Hier 5 Bohrhaken, vermutlich von einer Rettung.
Den Grat seilfrei weiter zu einem Turm, danach wieder zwei BH. Nach der Steilstufe Band nach rechts queren und Rinne hinauf zu Klettersteig. Über diesen auf den Gipfel und nach einer super Aussicht den Klettersteig retour zum Rucksackdepot.
Zustieg: 2h
Kletterzeit: 5-7h
Abstieg: 2h
Kommentar schreiben