Torstein Südverschneidung "Schinko" 850hm VII E 4-

AT/ Dachsteingebirge/ Torstein 2947m Südwand

Pause -im extremen Fels- mit Verlängerung Gratüberschreitung zur Seilbahn

bereits nach der SSL, wunderschön!
bereits nach der SSL, wunderschön!

Da der Abstieg bei dieser Pausetour mit langen 4,5 Stunden angegeben ist, suchten wir eine Möglichkeit, diese Option knieschonend zu umgehen. Und fanden sie sehr wohl! Hier unsere Taktik:

 

1. Parken an der Talstation der Seilbahn.

 

2. Über die Dachsteinsüdwandhütte über den Pernerweg durchs Tor zum markanten Einstieg der Südverschneidung (ca. 2h, viel Strecke).

 

3. markanter steiler Teil der Südverschneidung ca. 14 bis 16 Sl zum Ende der Schwierigkeiten. Kletterzeit 5-7 Stunden. Von der Nähe gar nicht so respekteinflößend wie vom Zustieg aus gesehen. Die Route wurde im unteren Teil saniert, das heißt ein oder zwei BH an den Ständen, jedoch meist im relativ leichten und gut absicherbaren Gelände. Was für ein Quatsch! Ein Rückzug über die Route ist somit leicht möglich. Wo es dann jedoch schwierig wird, finden sich nur noch Schlaghaken unterschiedlicher Qualität. Dank verschiedener Risse und Verschneidungen weiterhin gut absicherbar außer der anspruchsvollen Platte rechts der oft nassen Verschneidung (1-3 Sl).

 

hier sollte man in der Verschneidung klettern
hier sollte man in der Verschneidung klettern

Am Ende der Platte gibt es drei Möglichkeiten: Riss ganz links schaut schwer aus und nur mit großen Cams absicherbar; oder ganz rechts - dort auch einige Haken, ist aber sicherlich nicht der klassische Weg. Wir entschieden uns für die mittlere Linie. In dieser leicht überhängenden Risswand stecken einige (eher schlechte) Haken und eine blaue Markierungsschlinge. Leicht splittriger Fels und eine relativ harte UIAA-7 leiten nach oben. Nach der Schlüsselstelle in sehr brüchigem Fels erschrecke ich kurz und befürchte eine Sackgasse, es geht jedoch leicht links abkletternd wieder zur Verschneidung und somit einem guten Stand. Von dort folgen noch 2 bis 3 wirklich schöne, klassische Längen rechterhand hinauf, bis man das Seil aufnehmen kann.

 

4. Seilfrei in 1 bis 2 Stunden immer dem leichtesten Weg nach zum Gipfel (max. III).

 

5. Vom Gipfel absteigend und abseilend in die Scharte (Torsteinwechte) und nun statt dem Weg zur Adamekhütte den Gratverlauf wieder aufsteigend zum Gipfel des Mitterspitz 2922m (ca. I-II). Von dort mehrmals abseilend über den Südostgrat (IV, viele BH) zur Scharte (Obere Windlucke, 2746m).

 

 

anspruchsvolle Platten bei Umgehung der nassen Verschneidung
anspruchsvolle Platten bei Umgehung der nassen Verschneidung

Wir sind komplett am Grat geblieben und nicht in Richtung der Randkluft hinab. Nach wenigen Metern aufsteigend gelangt man zu den Drahtseilen des Klettersteigs, welcher über den Hohen Dachstein 2995m auf der anderen Seite wieder hinab zur Seethalerhütte/ Dachsteinwartehütte führt.

 

6. Wer früh genug dran ist, kann von dort noch in 20min zur Seilbahn oder in 2-3 Stunden zum Parkplatz absteigen. Wir bevorzugten Erbsensuppe und Schneeweiße auf der Hütte und den knieschonendsten Abstieg mithilfe der Bahn, muss auch mal sein ;) Für diese 23€ wird einem sogar die Mautstraße (14€ erstattet). Zeitbedarf Torstein - Mitterspitz - Dachstein ca. 3,5 bis 4,5 Stunden. 

 

Unterwegs mit Christian Niederauer am 20.06.2018

 

Material: 10 Exen; Keile; Cams #0,3 bis #3, evtl. mittlere doppelt; Doppelseile; einige Schlingen

 

 

Wer am Grat bleibt und zur Seilbahn rüberkraxelt, kann i.d.R. auf Steigeisen und Pickel verzichten.

Schlüsselseillänge von unten; 7
Schlüsselseillänge von unten; 7
Schlüsselseillänge von oben; 7
Schlüsselseillänge von oben; 7

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