Pinzgawurm 1400hm VII+ E 2

AT/ Leoganger Steinberge/ Birnhorn 2634m Südostwand

gewaltige Longline von Adi Stocker mit 45 Seillängen/ 2150 Klettermeter

teilweise richtig guter Fels im oberen Wandteil
teilweise richtig guter Fels im oberen Wandteil

Lange Zeit war es still in diesem Blog. Das liegt daran, dass ich für zwei Monate in Ecuador beim Bergsteigen, Klettern und Reisen unterwegs war. So interessant und abenteuerlich es doch war, den "richtigen" Fels und hohe Wände habe ich definitiv vermisst. Während in den Alpen ein Jahrhundertsommer mit anhaltend stabilen Verhältnissen herrschte, hatten wir in Ecuador mit starkem Wind und kalten, teilweise feuchten Bedingungen zu kämpfen. Höchste Zeit also für einen sonnigen Klettertag in den heimischen Bergen.

 

Der Pinzgawurm - Adi Stockers längste Longline - sollte es werden. Auf dem Papier wirken die Fakten erstmal recht eindrucksvoll, ganze 45 Seillängen (2150m "Klettern") mit anhaltenden Schwierigkeiten im sechsten Grad und einigen Stellen A0. So wild ist es dann tatsächlich doch nicht, schließlich würde man dafür bei normaler Klettergeschwindigkeit und Sichern von Stand zu Stand wahrscheinlich 2 Tage benötigen. In Wirklichkeit ist die Route größtenteils im vierten bis fünften Grad mit vielen 6er Stellen. Die zwei A0-Seillängen lassen sich gut freiklettern und sind meiner Meinung nach ca. 7/7+, nicht wie in manchem Topo mit 8- angegeben. Wer die Loferer oder Leoganger Steinberge kennt, weiß, dass die Wand einer Riesentreppe gleicht. Man klettert also immer wieder über kurze Wandstufen von Band zu Band. Entsprechend weist die Wand keine anhaltend schwierige und anstrengende Kletterei auf.

 

 

 

auf dem Papier die Schlüsselstelle der Route
auf dem Papier die Schlüsselstelle der Route

 

Trotzdem und gerade weil der Charakter der Route es zulässt, kann und muss man also schnell klettern. Wir sind den Großteil der Route am laufenden Seil mit Tiblocs geklettert und haben teilweise bis zu sieben Seillängen zusammengehängt. Dies setzt natürlich voraus, dass man den sechsten Grad sehr sicher beherrscht. Die Route ist gut mit Bohrhaken gesichert, der sechste Grad muss aber oft zwischen den Haken geklettert werden und da man schnell sein muss, sollte dies bei so einer langen Tour kein Problem darstellen. Außerdem sollte man bei dieser Methode nur ca. jeden dritten Haken klippen, da die Exen sonst nicht für 7 Seillängen am Stück reichen. Unsere Ausrüstung: 50m Einfachseil, 15 Exen und 3 Tiblocs! Mit dieser Taktik standen wir nach nur 6h20min am Ausstieg. Wer normal von Stand zu Stand sichert braucht erheblich länger. 

tolle Höhle im Abstieg
tolle Höhle im Abstieg

Zustieg: 1h; Abstieg: 4h gesamt (oder am selben Tag nur noch 1h bis zur Passauer Hütte und die Tour ausklingen lassen).

 

 

Das sehr detailreiche Topo mit allen Informationen gibt es z.B. bei Markus Stadler. Allerdings sollte bei dieser Tour das Routenstudium daheim ausreichen, um in der Wand nur den Bohrhaken zu folgen und keinen Blick ins Topo zu verschwenden.

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